Christuskirche

Köln | 2016 | Einladungswettbewerb Kunst am Bau | Glasflächengestaltung | 2. Platz

Das Gestaltungskonzept entwickelte sich aus der Architektur der Kirche und ihrer Namensgebung. Bei der Konzeption der Fenster war mir wichtig, einerseits auf die Architektur des Raumes einzugehen und andererseits durch meine Arbeit den Kirchenraum atmosphärisch aufzuladen. In allen drei Segmenten der Fenster stehen Polaritäten: [ Himmel | Erde ] und [ Konstruktion | Dekonstruktion ] zum Glauben, wie auch zur Architektur im Mittelpunkt.Im Ergebnis möchte ich eine Synthese zwischen Architektur und Kunst erreichen, sowie Assoziationen zu geistigen Inhalten ermöglichen.
Das Rosettenfenster ist neben dem Himmelsfenster über dem Altarraum, das einzige Fenster, durch das unmittelbar Sonnenlicht in den Kirchenraum gelangt. Beim Rosettenfenster wird im Morgen- und Vormittagsbereich ein starker Lichteindruck wahrnehmbar. So habe ich mich für Antikglas entschieden (ein Glas, das bei Sonneneinstrahlung die Farbigkeit des Fensters weit in den Kirchraum wirft).
Die Farbgebung in Blau + Grün wird den Kirchraum partiell in ein entsprechendes magisches Licht tauchen. Hier habe ich Himmel und Erde assoziiert.
Die Fenster am Turm werden durch die weiß bemalten Gläser und die Schwarzlotmalerei in erster Linie eine Außenwirkung haben. Sie stehen durch die Darstellung einer balkenhaften Konstruktion einerseits konträr zur klar strukturierten Architektur, andererseits zollen sie ihr dadurch auch Respekt. Sie haben Konstruktive wie auch dekonstruktive Anteile und möchten an die Zerstörung der Kirche im 2. Weltkrieg erinnern, als auch an den aktuellen Abriss der Hallenkirche aus den 50ger Jahren im Zuge des Neubaus. Hier assoziiere ich auch das Kreuz und damit verbunden eine Auseinandersetzung mit Glaube. Bedingt durch die Lichtdurchlässigkeit der Farbe werden die dahinter liegenden Räume nicht verdunkelt.
Die Fenster im Kirchenraum. In diesem Raum treffen sich Menschen, den Gottesdienst zu feiern oder um zur Ruhe und zu sich selbst zu kommen, um Ener­gie zu sammeln, zu beten, zu meditieren. Hier möchte ich durch meine Arbeit den Besucher in seinem geistigen Prozess anregen.
Die Farben Blau und Grün [ Himmel | Erde ] korrespondieren mit dem Rosettenfenster.
Die schwarz-weißen Bereiche nehmen die Zeichnung der Turmfenster auf und abstrahieren sie durch ihre Auflösung. Durch die informelle Malerei und Zeichnung bieten die Fenster den Kirchenbesuchern die Möglichkeit, Gedanken zum Glauben, sowie auch frei zu assoziieren. Als Material wähle ich Opalglas, dass Licht auch noch bei bewölktem Himmel einfängt. Auch enthalten sie unterschiedlich große transparente Bereiche um Innen und Außen mit einander zu verbinden.

Christuskirche Köln | 2016

nicht realisiert

Architektur | Maier Architekten | Köln
Visualisierung Altarraum | Maier Architekten